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Auf die Brust klopfen und Schokolade essen Tipps für Auszubildende vor der Zwischen- und Abschlussprüfung 22 Endlich: Das schulische Abschlusszeugnis in den Händen geht es raus in die Berufswelt. Viele Schulabgänger, die danach eine Ausbildung beginnen, erhoffen sich genau dies: Das lästige Büffeln hinter sich lassen, von der trockenen Theorie der Bücher hinein ins echte Leben, wo der konkrete Berufsalltag die Prüfungen ersetzt. Doch so leicht ist es leider nicht. Ausbildungen sind in Deutschland in der Regel dual, das bedeutet, neben der Arbeit im Betrieb oder Unternehmen heißt es auch hier noch einige Monate die Schulbank zu drücken. Und auch das Theorie-Büffeln holt den wackeren Azubi dann wieder ein, vor allem für die Zwischen- und die Abschlussprüfung. Doch keine Angst: Selbst die, die für Tests und deren Vorbereitung nicht viel übrig haben, können die geforderten Prüfungen in der Regel gut bestehen – wenn sie sich gewissenhaft vorbereiten und zusätzlich einige Dinge berücksichtigen. Längere Vorbereitung unbedingt nötig Die meisten Ausbildungen in Deutschland sehen auch eine Zwischenprüfung vor. Diese wird in der Regel bei der Hälfte der Ausbildungszeit abgehalten. Die Teilnahme und erfolgreiche Absolvierung ist Voraussetzung, um für die Abschlussprüfung zugelassen zu werden. In der Regel dauert die Zwischenprüfung zwei bis drei Stunden, getestet wird überwiegend in schriftlicher Form. Der abgefragte Stoff der Zwischenprüfung bezieht sich auf die erste Ausbildungshälfte, eine längerfristige Vorbereitung ist deshalb unbedingt zu empfehlen. Auszubildende, die sich erfahrungsgemäß schwer mit Tests und deren Vorbereitung tun, sollten hier das Gespräch mit Lehrern und Vorgesetzten suchen. Sowohl die Industrie- und Handelskammer (IHK) wie auch die Handwerkskammer (HWK) stellen Berater und „Lerncoaches“ zur Verfügung, die oft mit einfachen Tipps schon einiges bewirken. IHK-Lerncoach Nicole Wolf etwa empfiehlt vor einer Prüfung, sich bewusst zu machen, welche Lernerfolge man in seinem Leben bereits hatte und was einem dabei geholfen hat. „Oft sind es die kleinen Dinge. Ich mache mir bewusst, welche Motivation ich habe, diesen Test zu bestehen. Oder ich erinnere mich an das Stück Schokolade, das ich damals vor der bestandenen Prüfung gegessen habe und wiederhole dieses Ritual beim anstehenden Test.“ Konkrete Lernempfehlungen gibt es wie Sand am Meer, die einen können besser über das Hören lernen, also indem sie etwa den Lernstoff laut vor sich hinsprechen. Die anderen erreichen mehr über Visualisierungen – also das Verbildlichen des Stoffes etwa in Form von Grafiken oder Lernkarten. In der Regel hat man sich in seiner Schulzeit die für einen beste Lernform bereits angeeignet. Aktivierte Thymusdrüse reduziert Stress Dann heißt es nur noch, die nötige Zeit auch zu investieren und im Vorfeld sowie während der Prüfung ruhig zu bleiben. Einen Tipp dazu gibt Wolf: „Bei großem Stress vor der Prüfung kann man sich mehrmals hintereinander auf die Brust klopfen und zu sich selbst sagen; ,Ich schaffe das‘.“ Dieses Klopfen ist dabei kein Ritual aus Zeiten der Höhlenmenschen, sondern ein wissenschaftlich belegter Effekt. Denn so wird die Thymusdrüse hinter dem Brustbein aktiviert, eine Drüse, die für die Produktion von Hormonen verantwortlich ist und die durch Ausschüttung bestimmter Botenstoffe schnell für Stressabbau sorgt. Der Stresspegel bei der Abschlussprüfung dürfte bei vielen noch einmal höher sein. Der Stoff umfasst in der Regel die gesamte Ausbildungszeit. Neben der schriftlichen Prüfung ist bei den meisten Ausbildungen noch eine mündliche Prüfung vorgesehen. Diese stellt Auszubildende oftmals vor eine noch größere Herausforderung, da sie hier im direkten Gegenüber mit dem Prüfer performen müssen und bei den jeweiligen Fragen deutlich weniger Bedenkzeit haben. Marcos Angas, selbst in leitender Funktion im Hotelmanagement tätig, prüft für die IHK angehende Hotelfachfrauen und -männer. Auch wenn man aufgeregt ist – und das sind die meisten bei Prüfungen –, sei es wichtig, einen klaren Kopf zu behalten sowie selbstbewusst und mit Augenkontakt in das Gespräch mit dem Prüfer zu gehen. Denn genau so sollen es die jungen Menschen auch sehen – als Gespräch. „Die mündliche Prüfung ist in der Regel kein reines Abfragen, sondern ein Austausch von Informationen zwischen zwei Erwachsenen aus demselben Berufsfeld. Mit dieser Einstellung geht gleich alles leichter. Und es hilft einem dann auch für spätere Situationen im konkreten Berufsalltag“, erklärt Angas. Einen praktischen Tipp hat IHK-Prüfer Ralf Swirsky für die Auszubildenden parat. Wer für seine mündliche Prüfung eine digitale Präsentation vorbereitet hat, sollte das Ganze auch in ausgedruckter Form parat haben – „falls die Technik mal wieder streiken sollte“. Christoph Kastenbauer
23 „Abwechslungsreich und für jeden etwas dabei!“ Stadt Wolfratshausen: Service für die Bürgerinnen und Bürger Eine Stadtverwaltung als Ausbildungsbetrieb? Daran denken viele nicht – und das, obwohl die meisten Bürgerinnen und Bürger wissen (oder ahnen), wie vielfältig die Aufgaben einer Kommunalverwaltung sind. Die 19-jährige Carina Ende und die ebenfalls 19-jährige Marika Braun haben ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Wolfratshausen abgeschlossen. Beide erinnern sich noch gut an ihren ersten Tag der Ausbildung: „Gleich zu Beginn gab es eine ‚Kennenlerntour‘ durch das ganze Rathaus und die Außenstellen wie Stadtbücherei, Stadtarchiv, die städtischen Grund- und Mittelschulen sowie die städtischen Kindergärten und den Bauhof. Zum Start gab es Butterbrezen, Süßigkeiten und einen kleinen Willkommensgruß von der Ausbildungsleitung.“ Doch wie kommt man darauf, bei der Stadtverwaltung eine Ausbildung zu machen? Carina Ende: „Ich habe schon mal ein Praktikum in der Verwaltung gemacht, das hat mir gut gefallen. Und dann las ich die Stellenanzeige in der Zeitung und habe mich beworben. Heute macht’s mir noch immer Spaß und es ist toll, hier in der schönen Altstadt zu arbeiten.“ Marika Braun absolvierte in ihrer Heimatgemeinde Egling ebenfalls ein Praktikum, das ihr sehr zusagte. Die kommunalen Angelegenheiten sind ihr nicht ganz fremd, denn ihr Vater war mehrere Jahre Gemeinderat. Nach Wolfratshausen kam sie unter anderem durch die Empfehlung eines bereits hier tätigen Auszubildenden. „Auch mir machte die Ausbildung Freude. Und unser größtes Ziel war es, die Ausbildung gut zu bestehen.“ Nun bleibt auch wieder ein bisschen mehr Zeit, um mit Freunden wegzugehen. Und Marika Braun freut sich abends und am Wochenende aufs Reiten. Carina Ende Marika Braun Doch was unterscheidet eine übliche kaufmännische Ausbildung von der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten? Carina Ende: „Wir arbeiten viel am Computer und viel mit Gesetzen. Und die theoretische Ausbildung wird nicht nur an der Berufsschule besucht, sondern an der Bayerischen Verwaltungsschule ergänzt. Das ist wie ein Internat, dort wohnt man dann während der mehrwöchigen Ausbildungsblöcke. Dadurch kann man sich gut aufs Lernen konzentrieren.“ Und Marika Braun ergänzt: „In unserem Job muss man auch immer ordentlich angezogen sein und Freude am Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern haben.“ Einig sind sich die beiden: „Uns erwarteten nach der Ausbildung abwechslungsreiche Aufgabengebiete, und wir können jetzt in den verschiedensten Abteilungen eingesetzt werden. Wir denken, dass da für jede/n etwas dabei ist!“ Mit der Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellten kann man nämlich in vielen Bereichen tätig sein, wie etwa in der Kämmerei (Finanzen), im Bauamt, in der Kultur, im Bürgerbüro, im Personalwesen, im Ordnungsamt, in der Kinderund Jugendverwaltung und vielen anderen. Eine völlig andere Ausbildung absolvierte Jakob Rauch (23) im Rathaus. Er ließ sich hier zum Fachinformatiker für Systemintegration ausbilden. „Ich war schon immer Computer-affin. Das sollte man in diesem Job auch sein. Dazu kommen Geduld, technisches Verständnis und gute Nerven.“ Er schmunzelt, wenn er an so manche Computerprobleme denkt, die immer wieder zeigen, dass es ohne diese IT-Experten auch in einer Stadtverwaltung nicht geht. Nach seiner Ausbildung in den Jahren 2017 bis 2020 ist Jakob Rauch nun für die IT im Rathaus und allen sonstigen städtischen Einrichtungen zuständig, betreut die Hard- und Software und kümmert sich um Jakob Rauch Neubeschaffungen, die Implementierung neuer Komponenten in das städtische IT- System und die gesamte Systembetreuung. Entspannung bringen ihm in der Freizeit Gaming, Basteln und Radfahren: „Am liebsten Offroad!“ Und er freut sich schon auf eine/n neue/n Kollegin oder Kollegen, denn für 2024 ist wieder ein Ausbildungsplatz zum Fachinformatiker für Systemintegration ausgeschrieben. Die Ausbildung in der Verwaltung ist vielseitig und abwechslungsreich. Die Stadtverwaltung Wolfratshausen bietet Jugendlichen Ausbildungsplätze zum Verwaltungsfachangestellten oder als Fachinformatiker. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung in der Verwaltung habt Ihr sehr viele berufliche Möglichkeiten. Ihr könnt Euch innerhalb der Verwaltung weiterbilden und Euren Berufsweg individuell gestalten. Informiert Euch doch einfach bei der Stadtverwaltung. Aktuell suchen wir Euch für Herbst 2024 als Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten (m/w/d) und zum Fachinformatiker (m/w/d) für Systemintegration. Stadtverwaltung Wolfratshausen Marienplatz 1 82515 Wolfratshausen Tel. 0 81 71 / 2 14-0 www.wolfratshausen.de/ausbildung Ansprechpartnerinnen: Veronika Buchner Tel. 0 81 71 / 2 14-122 veronika.buchner@wolfratshausen.de Carina Ende Tel. 0 81 71 / 214-129 carina.ende@wolfratshausen.de
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