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4Lust auf WellnessWie sich Meditation auf denKörper und die Psyche auswirktINTERVIEWmit Ulrich Ott, Psychologe und MeditationsforscherStress ist eine Begleiterscheinungder deutschen Leistungsgesellschaft.Es gibt verschiedene Methoden, umzu entspannen oder zumindest füreinen Augenblick den Stress loszulassen.Eine davon ist Meditation.Neurowissenschaftler und PsychologeUlrich Ott erklärt, was beimMeditieren im menschlichen Körperpassiert und welche Punkte geradeAnfänger beachten sollten.VON ANNA WAGNERWas versteht man im Allgemeinenunter dem Begriff Meditation?Meditation ist ein Oberbegriff füreine Vielzahl von Techniken. Einige davonsind mit Bewegungen verbunden,wie Qigong, Tai-Chi und Yoga. Meistdenkt man bei Meditation aber zuerstan die stille Sitzmeditation. Die Aufmerksamkeitwird dabei entweder aufein bestimmtes Objekt gerichtet, wieden Atem, ein Mantra, ein Bild odereine Frage. Oder man beobachtet, wasspontan an Empfindungen, Gefühlenoder Gedanken auftaucht – jedochohne sich darin zu verlieren.Woher stammt die Praxis?Meditation stammt ursprünglich ausden spirituellen Traditionen des Ostens,aber auch des Westens – was oft vergessenwird, da die östlichen Techniken,insbesondere Yoga, sich bei uns starkverbreitet haben. Es gibt auch etlichechristliche Formen der Meditation, wiebeispielsweise kontemplative Exerzitienoder das Herzensgebet.Inwiefern beeinflusst Meditationunseren Körper und Geist?Zunächst hat sich die Forschung vorallem mit den Wirkungen auf die Physiologiebeschäftigt und eine ausgeprägteEntspannungsreaktion beobachtet. Dasheißt, die Atem- und Herzfrequenz sinken,ebenso der Blutdruck, die Muskelspannungund die Aktivität derSchweißdrüsen lassen nach. Im Fokusder heutigen Forschung stehen vor allemdie gesundheitlichen Wirkungenauf Körper und Psyche sowie die Effekteauf das Gehirn, die wir auch an der UniversitätGießen untersuchen. Bei Studienmit funktioneller Bildgebung kannman sehen, wie sich die Hirndynamikdurch Meditation verändert. Netzwerkezur Steuerung der Aufmerksamkeitwerden aktiviert und weitere Hirnareale– je nachdem, welche Art der Meditationpraktiziert wird.Wie macht sich ein positiver Effektbemerkbar?Das Üben der Konzentration undKörperwahrnehmung beim Meditierenführt dazu, dass die entsprechendenMeditation kann unter anderem dabei helfen, Stress zu minimieren. Fotos: PantherMedia / HayDmitriy, Imago / Horst GaluschkaNetzwerke trainiert werden und effektiverfunktionieren. Über längere Zeiträumekommt es dann aufgrund dersogenannten Neuroplastizität auch zuVeränderungen der Hirnstruktur. DieHirne von Meditierenden weisen imVergleich zu Kontrollpersonen in verschiedenenRegionen mehr graue oderweiße Substanz auf, was auf neuronalesWachstum hinweist.Gerade für Anfänger: Was sollteman beim Meditieren unbedingtbeachten?An Anfang ist es wichtig, erst einmalzu sich zu kommen. Also nicht ineine Technik hineinstürzen, sondernzunächst in sich hineinhorchen mitder Frage: Wie geht es mir jetzt gerade?Wie fühle ich mich körperlich undemotional? Welche Gedanken beschäftigenmich? Zur Ruhe zu kommen undden Körper wahrzunehmen, ist ein guterEinstieg. Dabei kann es helfen, dieAtemempfindungen zu spüren, dennsie führen automatisch in den Körperund die Gegenwart hinein. Der Körperkommt dann allmählich zur Ruhe, dieAtmung wird von selbst tiefer und langsamer.Der Geist bleibt wach. Es gehtalso nicht um ein Abschalten, wie oftbehauptet wird. Meditation ist kein Vorsich-hin-Dämmern,ganz im Gegenteil.Wie läuft eine Meditationseinheit inder Regel ab?Nach dem Zu-sich-Kommen, das ichgerade beschrieben habe, geht manmeist zum Üben einer bestimmtenTechnik über. Das kann bedeuten, dieAtemzüge zu zählen oder mit einemMantra zu verbinden. Oder man übtsich in „offenem Gewahrsein“ und beobachtet,was spontan auf der innerenBühne an Empfindungen, Gefühlenund Gedanken auftaucht, ohne daranhaften zu bleiben. Sehr beliebt ist auchder sogenannte Body-Scan, bei dem dieAufmerksamkeit systematisch durchden Körper wandert. Es gibt, wie eingangserwähnt, ein breites Spektrum anTechniken zur Auswahl, und je nach Traditionoder Trainingsprogramm werdendiese unterschiedlich miteinander verknüpft.Im Zen wechseln sich beispielsweiseSitzphasen oft mit meditativemGehen ab.Wie oft sollte man meditieren, umeine Wirkung zu erzielen?Diese Frage wird mir sehr oft gestellt.Die Antwort hängt natürlich davonab, um welche Wirkung es gehtund wie groß diese sein soll. Bei denklinischen Trainingsprogrammen wirdoft über einen Zeitraum von acht Wocheneinmal die Woche in der Gruppeund ansonsten täglich alleine geübt.Damit lassen sich gute Effektein Bezug auf den Stresslevel und diejeweiligen Symptome erreichen. Dasgilt aber für Gruppen und sind Durchschnittswerte.Manche profitierenstärker als andere und auch früher.Üben braucht zwar generell Zeit, beimMeditieren geht es aber auch umEinsichten. Wenn man relativ früh erkennt,wie man sich selbst stresst undbeginnt, eine neue Haltung zu finden,kann der Effekt schnell eintreten.In welchen Situationen hilft Meditationnicht mehr weiter? Wannkann sie vielleicht sogar schaden?Immer dann, wenn man alleine überfordertist oder von Gefühlen überwältigtwird, ist es ratsam, sich an kompetenteLehrende zu wenden oder sichprofessionelle psychotherapeutischeHilfe zu holen. Gerade Personen, die inder Vergangenheit traumatische Erfahrungengemacht haben, werden in derMeditation häufig wieder damit konfrontiert.Das kann heilsam sein, aberauch so intensiv, dass eine therapeutischeUnterstützung benötigt wird.iZur PersonUlrich Ott wurde 1965 in der StadtWiesbaden geboren und studiertePsychologie an der JohannWolfgang Goethe-Universität inFrankfurt am Main. Im Jahr 2000folgte die Promotion. Seit 2005 ister beim Institut für Grenzgebieteder Psychologie und Psychohygienee. V. (IGPP) in Freiburg imBreisgau angestellt und an dasBender Institute of Neuroimaging(BION) an der Justus-Liebig-Universität Gießen abgeordnet.Der renommierte Meditationsforscherist zudem Autor von Büchernwie „Meditation für Skeptiker“.Ulrich OttMeditationsexperteund Autor
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