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Gläserne ManufakturDer Neubau bietet viel Platz.Die schöne Präsentation auf 250 m² ist da nur ein Aspekt.Vom neuen Laden, den Mutter Susanna Läuger betreut,deren Goldschmiedewerkstatt hinter einer großen Glasfrontintegriert ist, fällt der Blick direkt in die Fertigung.Hier kann man zuschauen, wie die Preziosen entstehen,die später auf eleganten Regalen präsentiert werden.Man sieht einen ganzen Stapel großer Lederhäute in hellemBraun. „Rindleder wird uns in Hälften geliefert“, erklärtLäuger und zeigt das Leder, das aus dem Hautstückvon Seite und Rücken stammt. In der Größe perfekt,um aus einem Stück auch große Aktenkoffer, Arztkofferoder Weekender zu fertigen. Es stammt ausschließlichvon Bullen aus süddeutscher Haltung. Wenn man genauhinschaut, sieht man sogenannte Echtheitsmerkmale.Das winzige Loch eines Mückenstichs, kleine Narbenund Risse, Nackenfalten. „Man sieht an den Taschen, daswar einmal ein Tier.“ Nach demselben Schnittmustergefertigte Stücke bekommen dadurch eine individuelleNote. Gegerbt wird das bei Marstaller verwendete Lederrein vegetabil-pflanzlich ohne chemische Zusätze in BadenWürttemberg. Zur Färbung verwendete Stoffe sindzu 100 Prozent abbaubar.Robustes Rind,edler StraußIn Regalen liegen Leder-Rollen in unterschiedlichstenFarben und Stärken. Helles und dunkles Braun, Cognac,viele Nuancen dazwischen, aber auch kräftige Farben.So, wie das tiefgrüne Straußenleder, das er am Tischausrollt. Es ist leicht und strapazierfähig, aber auch teuer,weil selbst ein ausgewachsener Vogel unter seinemFederkleid nicht allzu viel Haut hat. Die wiederum istausgesprochen reizvoll mit ihrer Struktur, die zumeistan Noppen erinnert. Dazu gibt es Hautpartien mit Faltenoder wie winzige Schuppen, die sich hervorragendfür aparte Details eignen. Weggeworfen wird nichts. Ausbetriebswirtschaftlichen Gründen und mehr noch ausRespekt für den Rohstoff.So hat auch schon der zum Hoflieferanten erhobeneMarstaller recht bald neben Pferdegeschirren und Koffernbesondere Kleinigkeiten wie Brillenetuis oder Geldbörsenproduziert, die bei Münchens feiner Gesellschaftbegeisterten Absatz fanden. Im Lauf der Jahrzehnte sindHundehalsbänder, Schlüsselanhänger und Taschen fürBrennholz und Laptops dazugekommen.Sorgfältig wird das Leder ausgewählt.Oberlandler 34
Drei bis sechs Monate dauert eine Sonderanfertigung.„Unsere Produkte sollenkeine Moden sein, sondernStücke von Dauer“Die Werkstatt ist das Reich von Josepha Körner. Die Ältesteder drei Läuger-Geschwister, die ihrerseits alle drei Kinderhaben, die so alltäglich mit dem Betrieb aufwachsen,wie sie es selbst schon getan haben, ist Feintäschnermeisterin.Magdalena Danner, die Agrarmarketing studierthat, ist seit 2021 im Betrieb für Marketing, Finanzen undBuchhaltung zuständig. Korbinian Läuger hat nach demBWL-Studium die Geschäftsführung übernommen undbetreut viele technische Seiten im Betrieb. Vater Josef istInhaber und hat die Produktionsleitung der Spezialkofferinne. „Wir sind ein kompletter Familienbetrieb“, sagtLäuger über Marstaller und erzählt, wie sie gemeinsam ingroßer Runde neue Produkte entwickeln. Gerade planensie für Herbst und Winter. Mit zehn bis 50 Stück sind dieSerien bewusst klein gehalten und so klassisch, dass siekeinen kurzlebigen Moden unterworfen sind. Darüber hinaussind Josefa Körner und ihr sechsköpfiges Team immeroffen für individuelle Wünsche. Drei bis sechs Monatedauert so eine Sonderanfertigung von der gemeinsamentwickelten Idee bis zur fertigen Tasche. Auszubildendezum Feintäschner werden immer gesucht.@LANTENHAMMER_DESTILLERIEwww.lantenhammer.deMehrentdecken35 Oberlandler
ANDREAS KITZEROWENTDECKEN,WAS RÄUM
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