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Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 64

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Als ob er geahnt hätte, was uns 2020 und 2021 bevorsteht, der gute Kästner. Vom vermeintlichen „Normal“ früherer Tage sind wir ein gutes Stück entfernt. Immer noch und das schon ganz schön lange. Aber kein Grund zu Klage, nach jedem Winter kommt ein Frühling. Auf sonnigere, bessere Zeiten gehen wir wieder zu. So viel Optimismus darf sein. Weswegen wir in diesem Heft Geschichten erzählen, die Mut machen. Von Menschen, die inspirieren. Von guter alter Tradition, von der Gegenwart und der Zukunft. Alles drei gehört zum Tal, mit der Betonung auf: Zukunft! Und weil wir gerade von Zukunft sprechen und wir diesen Text mit einem Zitat begonnen haben, beenden wir ihn mit einem ebensolchen: „The best is yet to come and babe won‘t that be fine? You think you‘ve seen the sun, but you ain‘t seen it shine.“ (Frank Sinatra) So ist es. Die Sonne haben wir alle schon gesehen, aber wie sie richtig strahlt, das noch nicht.

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SeePanoramaWILDNIS HEIMAT: Die Natur im Tal neu erlebenProjekt TeLiTo12 Tegernseer LiteraTourenTreuer FliegerDie Literatur und der Tegernsee – das ist eine jahr-Ludwig GanghoferZusammenarbeit mit der Univer-Das vielleicht treueste Tier in unsererBergwelt ist der Steinadler. Das al-hundertealte Liebesbeziehung. Vom literarischensität Augsburg und dem Literatur-lein macht ihn schon besonders. SindSchaffen der Tegernseer Mönche über gefeier-schloss Edelstetten fast verges-doch lebenslange Einehe und absolu-te Schriftsteller wie Ludwig Ganghofer oderLudwig Thoma bis hin zu den HeimatkrimisHedwig Courts-Mahlersene Literaturschätze wiederans Licht holen. „Die Literaturte Treue weder bei Tieren noch beimMenschen selbstverständlich.der Gegenwart bietet die Region eine kulturhis-soll im Ursprung sichtbar ge-torische Vielfalt, die man nun mit dem Projekt „Te-macht werden und nicht nurDas komplette Tegernseer Tal mitleider notwendig. Denn die NahrungLiTo“ zelebrieren möchte. Der Name steht für TegernseerLiteraTouren und bezeichnet im Kern zwölf neue Wan-MAX MOHRin der Wissenschaft vor sichhindümpeln“, sagt der Litera-samt den Blaubergen und bis zumAchenpass wird von drei Steinadler-würde später nicht mehr für beidereichen. So sichert Mutter Natur dasder- und Spazierwege, die ab diesem Frühjahr das Te-turwissenschaftler und Vor-paaren bewohnt. Klingt wenig, mehrÜberleben wenigstens eines Tieres.gernseer Tal als das inszenieren sollen, was es seit mehrsitzender des Vereins Litera-geht aber nicht, denn so ein Steinad-Dafür hat der Steinadler mit bis zuals einem Jahrtausend ist: ein Zentrum literarischenturschloss Edelstetten Prof. Dr.ler-Jagdrevier ist sehr groß. Bei uns20 Jahren ein sehr langes Leben. BisSchaffens. Vom mittelalterlichen „Spiel vom Antichrist“über den „Brandner Kaspar“ bis hin zu denLudwig ThomaKlaus Wolf. Wer weiß schon, dassdas Kloster Tegernsee einst daslebt zum Beispiel das Wallberg-Paar.Es lässt sich sehr gut von Rottach auser wieder balzt und brütet, vergehenvier oder fünf Jahre. Jeder tote Stein-„Schreibenden Frauen am Tegernsee“ wird Literaturbenediktinische und literarischebeobachten, am ehesten in der Mit-adler ist deswegen problematisch fürauf verschiedenen Routen dort sichtbar gemacht, wo sieZentrum Altbayerns sowie eintagszeit, mit ihrem langen majestäti-unser Ökosystem.entstanden ist – nämlich außerhalb der Metropolen,Mittelpunkt deutscher Glas- undschen Gleiten ohne Flügelschlag.rund um den Tegernsee. Ob im Westerhof, Lieber-Buchmalerei war? Mit den Literatur-Die Horste der heimischen Steinad-hof, Kloster Tegernsee, an der Point oder beim Lee-KARL STIELERpfaden werden die KulturschätzeIm März sieht man sie noch häufig.ler liegen zwischen 1000 und 1200berg – unzählige Orte rund um den See boten denRahmen oder gar das Motiv literarischer Werke.Neben berühmten und stets gegenwärtigen Namenwie Franz von Kobell oder Karl Stieler soll das Projekt inin der freien Natur präsentiert.Kulturelle Aktivitäten und Angebotenwie Theater, Poetry Slams,Festivals, Workshops, Seminare, Vorträge,Lesungen, Ausstellungen, Schulprojekte,kommentierte lesefreundliche Ausgaben, Anthologiensowie Apps werden die Literaturpfadeflankieren und sollen Besucher wie Einheimischevor Ort zur aktiven Teilhabe motivieren.TeLiTo – 12 Tegernseer LiteraTourenDie Routen und ihr literaturgeschichtlicher Hintergrundwerden ab Mai freigegeben und veröffentlicht.Fotos: PanthermediaDenn von Januar bis jetzt ist Balzzeitund die Greifvögel vollziehen ihrenBalz-Flug: den typischen Girlandenflug.Danach beginnt schon die Brutzeit.Damit ist der Steinadler frühdran im Jahr. Der Grund: Steinadlerbrüten genau 45 Tage, und erst imJuni oder Juli fliegt ein Adlerjungesaus. Das perfekte Timing zeigt sichauch darin, dass die Jungen genau zuder Zeit schlüpfen, wenn die Murmeltierenach ihrem Winterschlaf ausden Höhlen kommen. Sie sind nämlichdie wichtigste Nahrungsquellejunger Adler.Metern Höhe, also recht niedrig. Siemüssen unterhalb des Jagdreviersliegen, weil die Beute des Steinadlersoft so groß und schwer ausfällt, dasser sie zwar anheben, aber nicht mehrhinauftragen kann. Während der Brutzeitdarf im Radius von 500 Meternkeine Störung stattfinden. Sogar Hubschrauberflügewerden umgeleitet.Vor knapp zwei Jahren haben wirhier im Tegernseer Tal dem erstenbayerischen Steinadler einen Senderverpasst, bevor er den Horst verlassenhat. So wollten wir verfolgen,Der SteinadlerAquila chrysaetosAlter: bis 20 JahreFlügelspannweite: Männchen 200 cm,Weibchen 230 cmGewicht: 4 bis 6 kgAussehen: Großer Adler – schmale,brettartige Flügel mit geschwungenemHinterrand, Handschwingen gespreizt,Jungvögel – weißer SchwanzLebensraum: Alpen. Horste inFels nischen oder Baumhorsten,Jagdgebiete in darüber liegenden(halb-)offenen HängenFotos: Florian Bossert, Henning WerthEigentlich legen die Weibchen bis zudrei Eier. Doch auch, wenn tatsächlichzwei Junge schlüpfen, überlebt meistnur eines. Das stärkere Tier setzt sichdurch und wirft oft sein Geschwistertieraus dem Horst. Wir nennen dasKainismus. Das klingt brutal, ist aberwie abenteuerlustig Steinadler sind:Sie gehen nämlich erst einmal aufAlpenrundreise, quer durch den ganzenAlpenraum. Aber sie kommennach einigen Jahren zurück in dieNähe des Elternreviers – ganz ohneKompass. Der Steinadler ist eben eintreues Tier.Balzzeit: Januar – MärzBrutzeit: März – MaiNahrung: Murmeltiere, Gamskitze,Katzen, Raufußhühner,im Winter: AasfresserFlorian Bossert arbeitet als Gebietsbetreuer Mangfallgebirge im Auftrag des Landkreises Miesbach und des BayerischenNaturschutzfonds. In dieser Funktion hilft er auf unterschiedliche Weise und mit viel Herz, intakte Ökosysteme unsererBerge zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten. Mit den Seeseiten-Lesern teilt er sein Wissen über die Natur der Region.1415

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