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Trauer-Ratgeber | Ausgabe 156

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Wegweiser im Ernstfall: Der Trauerratgeber bietet Hinterbliebenen Beistand in schweren Zeiten und berichtet einfühlsam über sensible Themen.

16LoslassenOrte der

16LoslassenOrte der Erinnerung: ein Gedenkrondell (li.) und Gedenkschlösser an einem farbenfrohen Zaun (re.). Foto: Rhein-Taunus-Krematorium/akz-oFortsetzung von Seite 15Varianten derUrnenbeisetzungAls eines der größten KrematorienEuropas bietet das Rhein-Taunus-Krematorium einen guten Überblickzu den Varianten der Urnenbeisetzung.Die einfachste und günstigsteBeisetzungsform ist das Rasengrab.Bei der Bestattung im Blumengartenwird die Urne des Verstorbenen aufeiner besonders gestalteten, mit Staudenund immergrünen Pflanzen angelegtenFläche beigesetzt. Bei einerWaldbestattung wird die Urne einerverstorbenen Person an einem Baumin einem dafür vorgesehenen Bestattungswaldbeigesetzt.Bei einer Beisetzung in einemKolumbarium wird die Urne wiederumin einer Urnenwand beigesetzt.Sogar eine Mensch-Tier-Bestattunggibt es mittlerweile; die Urnen desMenschen und seines geliebten Haustiereswerden dort in einem gemeinsamenGrab bestattet. Bei aller Vielfaltgibt Könsgen zu bedenken, auchein wenig vorauszuschauen: „SindAngehörige in einigen Jahren körperlichnoch in der Lage, in einen Bestattungswaldzu gehen? Mit einemRollator geht das ja nicht.“ Und auchbei der Auswahl des Friedhofes sollteman sich – wenn noch nichts vomVerstorbenen festgelegt wurde – Zeitgeben und überlegen, wo ihn möglichstviele Angehörige besuchen können.AKZ-O/MBBestattungen Franz SodererTotenwache und irische BräucheErlkamer Str. 2a83607 HolzkirchenLautererstr. 983727 SchlierseeTel. (08024) 4779911Hier geht es um Leben und Tod: In deririschen Stadt Waterford befasst sich dasIrish Wake Museum mit der Traditionder Totenwache sowie dem Umgang mitdem Tod vom 15. bis zum 20. Jahrhundertin Irland. Die Totenwache gehört inIrland zur Kultur. Sie wird „The Wake“genannt. In der Zeit zwischen Tod undBeerdigung kommen die Leute zusammenund wachen über den Verstorbenen. Sieerzählen Geschichten aus dessen Leben,beten für ihn, trauern, feiern aber auchdas Leben.Im Südosten Irlands, in der ältesten Stadtdes Landes, können Besucher dazu eineganze Ausstellung besuchen. Sie widmetsich in sechs Räumen unterschiedlichenThemenschwerpunkten und beleuchtetunter anderem auch die Wurzeln derTradition. Diese gehen auf das keltischeNeujahrsfest „Samhain“ zurück. Bei diesemFest stehen die Geisterwelt und dieVerbindung zu den Toten im Mittelpunkt.Früher Almosenhaus,heute MuseumAuch historisch ist das Museum interessant:Es befindet sich in einem der ältestenGebäude der Stadt – einem ehemaligenAlmosenhaus aus dem Jahr 1478. Passenderweisekonnten die Bewohner dortihren Unterhalt bezahlen, indem sie dreimalpro Nacht für die Seelen ihrer Gönnersowie für die verstorbenen Bürger vonWaterford beteten.DPAIn Irlands ältester Stadt Waterford gibt es das Irish Wake Museum. Dort erfahren Besucheralles über die Tradition der Totenwache. Fotos: dpa/Patrick Browne For Waterford Treasures

Loslassen 17Mehr eine Idee als ein OrtFünf Fakten zum Thema HospizDie Ärzte sprechen davon, dass mitdieser Diagnose bestenfalls wenigeWochen bleiben. Worte, dieden Boden unter den Füßen gehörig rüttelnlassen – für Betroffene und für ihreLiebsten. So wenig Zeit für Abschied, soviel Schwere im Herzen. Vor allem aberdie Frage: Wie wird die Zeit, die nochbleibt, möglichst lebenswert? Das istder Moment, in dem Hospizarbeit insSpiel kommt. Sie können Schwerkrankeund ihre Liebsten in Anspruch nehmen,wenn sie in dieser Zeit Begleitung wünschen.Hier kommen fünf Dinge, die dasHospiz ausmachen.• Fakt 1: Ein Hospiz muss kein HausseinHospiz leitet sich vom lateinischenWort für Herberge oder Gastfreundschaftab. Bei diesem Wort denken diemeisten direkt an die stationäre Variante,also an einen Ort. Das gibt es, ja – abernicht nur. „Wir wollen Menschen am Lebensendeeine Herberge anbieten, undzwar unabhängig davon, wo sie sind“,sagt Susanne Kränzle. Sie ist Gesamtleiterindes Hospizes in Esslingen und stellvertretendeVorsitzende des DeutschenHospiz- und PalliativVerbandes. Undso gibt es in Deutschland auch rund1500 ambulante Hospizdienste. Diedort ehrenamtlich tätigen Hospizbegleiterkommen auf Wunsch nach Hause,ins Pflegeheim oder Krankenhaus – undbringen Zeit und ein offenes Ohr mit.Bei der Hospizarbeit zählen auch diekleinen Dinge beziehungsweise kleineGesten.• Fakt 2: Ein ambulanter Hospizdienstersetzt keinen Pflegedienst„Die Ehrenamtlichen sind die Einzigen,die ohne konkreten Auftrag an dasSterbebett kommen“, bringt es Kränzleauf den Punkt. Sie müssen nicht pflegen,nicht putzen. „Und daher ist wichtig,dass Angehörige nicht mit der Erwartunganrufen, dass sie in dieser HinsichtEntlastung finden.“ Es gehe um diepsychosoziale Begleitung von Schwerstkranken,von sterbenden Menschenund ihren Angehörigen. Entlastungbringen die Hospizbegleiter betroffenenFamilien dennoch. „Die Erfahrung zeigt,dass die sterbenden Menschen häufigmit den Ehrenamtlichen über die ThemenSterben, Tod und Trauer sprechen.Oft ist es ja so, dass Angehörige und dersterbende Mensch einander schonenwollen“, sagt Kränzle. Wenn man weiß,dass der Partner oder die Mutter geradein guten Händen ist, können sich AngehörigeZeit zum Krafttanken, nehmen.Im Gespräch sein, im Gespräch bleiben – das ist eine äußerst wichtige Säule derHospizarbeit. Fotos: dpa/Michael Reichel• Fakt 3: Patienten müssen dafürnicht zahlenOb stationär oder ambulant: Die Unterstützungvon Hospizbegleitern müssenPatienten und Angehörige nichtaus eigener Tasche zahlen. Die gesetzlichenKrankenkassen finanzieren dieHospizangebote zu einem großen Teil.„Diese Förderung ist allerdings nichtzu 100 Prozent kostendeckend unddeswegen brauchen Hospizdiensteimmer Spenden und finanzielle Unterstützung“,sagt Kränzle. Und welcheVoraussetzungen müssen für einenPlatz im Hospiz erfüllt sein? „Beim stationärenHospiz sind sie enger gefasst“,sagt Kränzle. Es muss eine nicht heilbare,weit fortgeschrittene Erkrankungvorliegen. Und zwar eine, die einer palliativ-pflegerischenund palliativ-medizinischenVersorgung und keiner Krankenhausbehandlungbedarf und dieeine verbleibende Lebenszeit von Tagen,Wochen oder wenigen Monaten erwartenlässt. Stationäre Hospize haben nurbegrenzt Plätze, es kann also durchauszu Wartezeiten kommen. „Daher ist eswirklich wichtig, dass man sich frühzeitigmeldet, auch wenn es jetzt nochkeinen konkreten Bedarf gibt – einfach,damit die Hospizleitung schon mal vonder Situation gehört hat“, sagt Kränzle.Und bei ambulanten Hospizdiensten?Sie sind laut Kränzle niedrigschwelliger.„Es geht in aller Regel von einem Tagauf den anderen – dank der großartigenEhrenamtlichen, die wirklich in hohemMaße einsatzbereit sind.“• Fakt 4: Im stationären Hospiz wirdvieles möglich gemachtAuf die Frage, wie ein Tag im stationärenHospiz aussieht, gibt es keineallgemeingültige Antwort. Die Tagesgestaltunghängt von den Menschen undihren individuellen Vorlieben ab. Wardie Person ein Frühaufsteher, dann darfsie das im Hospiz weiterhin sein. „Mankann um sechs Uhr morgens seinenKaffee bekommen, um zehn Uhr – odergar nicht“, sagt Kränzle. Es geht vorallem um die Frage: Was tut nun amLebensende gut? Das kann Kränzle zufolgeauch bedeuten, dass die Friseurinins Hospiz kommt. Auch zum BeispielMusiktherapie oder Physiotherapie werdenangeboten. Besuchszeiten gibt esim Hospiz nicht, Angehörige könnenimmer vorbeikommen und auch überNacht bleiben. „Die Erfahrung zeigtB e s t a t t u n g e naber: Viele von ihnen haben Wochenund Monate von Pflege und Belastunghinter sich, sind müde und erschöpft“,beschreibt Kränzle. Heißt: Sie sind mitunterdankbar, auch einmal durchatmenzu können – und die betroffenePerson in guten Händen zu wissen.• Fakt 5: Ohne Teamarbeit gehtnichtsGerade in den stationären Hospizengeht nichts ohne Interdisziplinarität.Konkret heißt das: „In den Hospizenarbeiten verschiedene Berufsgruppenzusammen: Pflegekräfte, Hauswirtschaftskräfte,Ehrenamtliche“,sagt Kränzle. Und natürlich Ärzte derspezialisierten ambulanten Palliativversorgung,die dabei helfen, Krankheitsbeschwerdenerträglicher zu machen.„Die Menschen kommen ja oftmit einer sehr hohen Symptomlast, mitstarken Schmerzen, mit Atemnot, mitÜbelkeit“, sagt Kränzle. All diese Professionenarbeiten eng zusammen, umdie letzte Zeit des Lebens so lebenswertwie möglich zu gestalten. DPA/MBMax RiedlMANCHE WEGE GEHTMAN NICHT ALLEINEWir begleiten SieErd- Feuer- SeebestattungenAlternative- und NaturbestattungenÜberführungen und VorsorgeBestattungen Max RiedlBairawieser Str. 36 | 83646 Bad TölzTel. 08041 /5658 | www.bestattungen-riedl.de

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