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Trauer-Ratgeber | Ausgabe 227

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Wegweiser im Ernstfall: Der Trauerratgeber bietet Hinterbliebenen Beistand in schweren Zeiten und berichtet einfühlsam über sensible Themen.

6LoslassenFortsetzung

6LoslassenFortsetzung von Seite 5Eigentlich sind Friedhöfe schon oft vollerNatur. Warum? Weil in unserer Kultur dieFriedhöfe wie Gärten oder Parks angelegtwerden. Weil sie oft voller alter Bäume sind,die woanders – nicht von Totenruhe beschützt– längst Baumaßnahmen zum Opfergefallen wären. Weil auf Friedhöfen keinerrennt und tobt, wie das in anderen Parks oftder Fall ist. Auch weil Hunde, Radfahrer undAutos draußen bleiben müssen und abendsdie Tore geschlossen werden, sind Friedhöfeein perfekter Rückzugsraum für die Natur.Hier herrscht nachts Ruhe, auch Lichtruhe.Auf Friedhöfen gibt es keine Straßenlaternenund Werbetafeln. Das ist für Insektenimmens wichtig. Mehr geht natürlich immer:Es bietet sich zum Beispiel an, Wiesen stattRasen zwischen den Gräbern zu etablieren,Wildstrauchhecken statt Lebensbäume undRhododendren zu pflanzen oder die Brennnesselnan der Hecke stehenzulassen. Es gibtFriedhöfe, die machen sogar noch mehr: Dielegen Totholzhecken an und Sandarien, diehängen Nistkästen für alle möglichen Tierartenauf, die bauen Teiche und Trockenmauernoder fördern auch bei der Grabgestaltungmehr Naturnähe.Ruhe, weniger Licht, keine Autos: Die Tierwelt findet auf Friedhöfen wertvolle Rückzugsgebiete.Foto: Imago / CTK PhotoGeht es eher um einzelne „wilde“ Gräber,Gemeinschaftsflächen oder um dengesamten Friedhof?Das ist ganz unterschiedlich. Letztlich könnenalle, die ein Grab betreuen, es so bepflanzen,wie sie es wollen. Natürlich gibt es auchhier einen gewissen Rahmen, klar, aber esgeht schon mehr, als der typische Friedhofslookaus Heide, Stiefmütterchen und Zierkonifere.Gleichzeitig gilt aber auch: Wenn dieRahmenbedingungen auf dem Friedhof vonder Verwaltung gut und naturnah gestaltetsind, fällt ein einzelnes Schottergrab nicht soins Gewicht. Viele Friedhöfe bieten mehr undmehr Gemeinschaftsgräber an. Diese sind generellauch oft naturnah bepflanzt. Für vieleMenschen ist das ein guter Kompromiss, daein individuelles, würdevolles Grab teuer ist.Wer profitiert von der naturnahen Gestaltung?Friedhöfe sind schließlich keinePrivatgärten oder Parks, wo Familien amWochenende spazieren gehen.Ich gehe schon öfter am Wochenende aufkein gewöhnliches Ausflugsziel, aber ein sehrschönes. Und je mehr die Natur dort ihrenPlatz hat, umso schöner ist es dort. Umsomehr Menschen kommen vielleicht einfachmal vorbei. Von einem selbstverständlicherenUmgang mit dem Thema Tod und unserenToten können wir alle profitieren. Auch fürTrauernde hat das bunte Leben bestimmt seinGutes. Wenn sie zum Grab gehen und dortSchmetterlinge treffen, ist das doch schöner,als vor einer Marmorplatte zu stehen. Also:Die Natur profitiert – und wir ebenso.Haben Sie schon mit Angehörigen übereinen umgestalteten Friedhof gesprochen?Wie sind die Reaktionen?Ganz direkt bekomme ich fast ausschließlichpositive Rückmeldungen. Bei meinen Vorträgenund Führungen sind allerdings auchMenschen dabei, die sich für das Thema interessieren.Indirekt bekomme ich auch irritierteReaktionen mit. Die stammen von Menschen,die ein bestimmtes ordentliches – ich sage„steriles“ – Bild eines Friedhofs gewohnt sind.Schöne Wildblumen: Es braucht neue Sehgewohnheiten,damit sich der naturnahe „Look“ etabliert.Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt / Peter MüllerFriedhöfen spazieren – einfach so oder weilich dort Führungen anbiete. Es ist sicherlichFortsetzung auf Seite 7www.bestattungen-liegl.deAls Trauerredner unterstütze ich Sie,einen persönlichen und würdevollenAbschied zu gestalten.Gerd W. StolpMitterfeld 4 • 82327 Tutzing • Tel.: 08158-90 59 25info @ trauerredner-stolp.de • www.trauerredner-stolp.deGerd W. StolpTrauerrednerIn der Dunkelheitder Trauer leuchtendie Sterne der Erinnerung

Loslassen 7Fortsetzung von Seite 6Moos auf Grabsteinen, Totholz als Grabschmuckund verblühte Insektenweiden gefallenihnen nicht so. Die Erfahrung zeigtaber: Je mehr die Friedhofsverwaltung selbermit gutem Beispiel vorangeht und vielleichtsogar Infotafeln aufhängt, desto eher wirddas akzeptiert. Und umso mehr Leute trauensich dann, auf ihrem Grab auch ein bisschendie „Zügel“ locker zu lassen.Hat sich die naturnahe Gestaltung auchschon bei den Friedhofsgärtnereien herumgesprochen?Das ist ganz unterschiedlich. Manche bietenvon sich aus naturnahe Mustergräber,andere sind zumindest solchen Wünschengegenüber aufgeschlossen. Dann gibt esauch immer noch welche, die ihre Eisbegonie-Heide-Stiefmütterchen-Wechselbepflanzungverkaufen wollen und auf Kundenwünschenicht eingehen. Niemand ist allerdingsverpflichtet, das Grab von der Friedhofsgärtnereipflegen zu lassen. Manchmal ist es imBestattungspaket drin, aber generell kannsich jeder um die Gräber seiner Angehörigenselbst kümmern. Es ist möglich, die Gräber sozu gestalten, wie es die Friedhofssatzung erlaubtund wie es gefällt. Die Satzung ist oftflexibler als gedacht.Wo können Interessierte Unterstützungerhalten, sowohl hinsichtlich Gestaltungstippsals auch bei der praktischenUmsetzung?Unter anderem in meinem Buch. Wennman Glück hat, gibt es auch auf dem FriedhofUnterstützung. Manchmal bietet die VerwaltungInformationen dazu an. Hinzu kommt,dass Gärtnereien spezielle Grabpflanzenpaketeim Angebot haben. Ich würde mich daerstmal umsehen, und mich auch an die örtlichenNaturschutzverbände wenden. Die sindoft auf dem Friedhof aktiv und sind gerne bereit,zu beraten und zu helfen, wenn jemand„ihren“ Friedhof lebendiger und naturnähermachen möchte. Und die Initiative „Deutsch-land summt!“ bietet auf ihrer Website auchviele Informationen rund um die naturnaheGestaltung von Flächen an.BestattungenJulia Sanderist Leiterin des „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerbs.Foto: Stiftung für Mensch undUmweltMehr Informationen unterwww.stiftung-mensch-umwelt.deoder www.deutschland-summt.deMax RiedlAuch Totholz macht sich gut auf einem Grab und istvor allem bei Insekten willkommen. Foto: Stiftungfür Mensch und Umwelt / Peter MüllerMANCHE WEGE GEHTMAN NICHT ALLEINEWir begleiten SieErd-, Feuer-, SeebestattungenAlternative und NaturbestattungenÜberführungen und VorsorgeBestattungen Max RiedlBairawieser Str. 36 | 83646 Bad TölzTel. 08041 / 56 58 | www.bestattungen-riedl.deTag des GrabsteinsBesondere Gedenksteine stehenam Samstag, 19. Oktober,beim Tag des Grabsteins imFokus. Bereits seit fünf Jahrenkönnen sich an diesem DatumInteressierte bei ihrem Steinmetzvor Ort über Grabsteineinformieren.Grabsteine sind Seelentröster,die Erinnerungen verbindenund Trost spenden.Schöne Gedenkzeichen könnenheute modern und zeitloszugleich sein. Das Steinmetzhandwerkvereint Kreativitätund handwerkliches Geschick,um einzigartige Denkmäler zuschaffen. Initiator AlexanderHanel ist ein bekannter Expertefür die Grabmalgestaltung.Mit dem Tag des Grabsteinsmöchte er dieses Zeichen derErinnerung in den Mittelpunktstellen.AKZ / MTM

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