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12LoslassenZu einersaisonalen Friedhofsbepflanzunggehören Frühjahrs-,Sommer- undHerbstblumen.Die Grabpflege kann für Hinterbliebene zur Trauerbewältigung wichtig sein. Wer keinen grünen Daumen oder kein Interesse am Gärtnern hat, kann einen Profidamit beauftragen. Foto: Imago/Rupert OberhäuserWas tun, wenn jemand stirbt?Diese Auflistung hilft, die wichtigsten Aufgaben nach einem Todesfall im Blick zu habener Todesfall eines geliebten Menschenwirbelt das Gefühlslebendurcheinander und stürzt somanchen Hinterbliebenen in eine emotionaleAchterbahnfahrt. Doch nebenall der Trauer und der Neu-Organisationdes eigenen Lebens müssen einige Dingeim Sinne des Verstorbenen geregeltwerden. Denn, so unwirklich es in soeiner Situation auch klingen mag: DasLeben geht weiter.Den Letzten Willenunbedingt achtenHat der Verstorbene in einem Testament,einer Vorsorgevollmacht oder einemähnlichen Dokument Wünsche fürdie eigene Beerdigung oder die Feierhinterlassen, sollten sich die Angehörigenauch so gut es geht an die letztenVorgaben halten.Gibt es ein solches Dokument nicht,müssen die nächsten Angehörigen dieBeerdigung selbst organisieren. Einqualifizierter Bestatter ist eine wichtigeStütze in dieser schweren Zeit undsteht den Trauernden unterstützendzur Seite, wenn es um die Regelungder letzten Dinge und den Ablauf derBeerdigung geht. Was zu beachten istund welche Dokumente erforderlichsind, soll im Folgenden näher erläutertwerden – denn es gibt Dinge, die unmittelbarnach dem Tod geregelt werdenmüssen und Dinge, die noch etwaswarten können, informiert der BundesverbandDeutscher Bestatter.Was unmittelbar nachdem Todesfall zu tun istVerstirbt ein Mensch zu Hause undwird von den Angehörigen tot aufge-Ein Testament nimmt Angehörigen in einer oftmals sehr belastenden Zeitschwierige Entscheidungen ab. Es muss immer handschriftlich verfasst sein.Foto: PantherMedia/AntonioGuillemfunden, muss unmittelbar nach demTodesfall beziehungsweise dem Auffindenein Arzt kontaktiert werden. DerMediziner hat dann die Aufgabe, denTod des Verstorbenen offiziell festzustellenund den Totenschein an die Angehörigenauszuhändigen. Der Totenscheinist ein wichtiges Dokument, dasfür die Ausstellung der Sterbeurkundebenötigt wird. Diese können Hinterbliebenebeim zuständigen Standesamtbeantragen.Es kann jedoch auch vorkommen,dass jemand an einem öffentlichen Ortverstirbt – beispielsweise aufgrund einesplötzlichen Herzinfarkts oder eines tödlichenUnfalls. Dann muss unmittelbarder Rettungsdienst verständigt werden.Tritt der Todesfall in einem Krankenhausoder einer Pflegeeinrichtungein, kümmert sich die Einrichtung umorganisatorische Angelegenheiten undinformiert die Angehörigen über denTodesfall – nicht zuletzt deshalb, weildiese wichtige Formalitäten für die Bestattungdes Verstorbenen regeln müssen.Unabhängig davon, unter welchenUmständen ein geliebter Mensch verstirbt,sollten unmittelbar nach dessenTod die engsten Angehörigen von denHinterbliebenen informiert werden.24 bis 36 Stundennach dem TodesfallInnerhalb der ersten 36 Stundennach einem Todesfall sollte ein Bestatterkontaktiert werden, damit dieBeerdigung der verstorbenen Personfrühzeitig organisiert werden kann.Qualifizierte Bestatter übernehmenalle Aufgaben und helfen Hinterbliebenenbei zahlreichen Entscheidungenhinsichtlich der Beerdigung undbehördlichen Angelegenheiten, diegeregelt werden müssen: Wenn es gewünschtist, kann beispielsweise eineAufbahrung des Verstorbenen zu Hauseorganisiert werden. So haben Angehörigedie Möglichkeit, sich in einemgewohnten Umfeld von der verstorbenenPerson zu verabschieden.Des Weiteren übernimmt der Bestatterdie Überführung des Verstorbenenin eine Leichenhalle. Mit dem Fachmannkönnen zudem alle Wünsche fürdie Beisetzung besprochen werden –von der Bestattungsart über die Gestaltungeines eventuellen Grabsteins bishin zur Ausrichtung der Trauerfeier.Organisation und Gestaltungder BestattungWer sich um die Bestattung einesAngehörigen kümmert, sollte sich zunächstmit einigen wesentlichen Fragenbeschäftigen. Dazu zählt zuallererst,ob der Verstorbene bestimmte Wünschehatte, die natürlich berücksichtigtwerden sollten. Darunter fallen dieBestattungsart, der Ort der Beisetzungoder ob Grabbeigaben gewünscht sind.Wenn der Verstorbene eingeäschertoder auf See bestattet werden soll, isteine zusätzliche Verfügung nötig, inder die Person (oder nach dem Tod dieengsten Angehörigen) die Feuer- beziehungsweiseSeebestattung ausdrücklichwünscht. Sobald dies feststeht,muss mit der Friedhofsverwaltung einTermin für die Bestattung vereinbartund ein Sarg beziehungsweise eineUrne ausgewählt werden.Fortsetzung auf Seite 13
Loslassen 13Fortsetzung von Seite 12Auch Fragen zur Trauerfeier müssenbeantwortet werden: Wo findet dieFeier statt? Soll ein Trauerredner engagiertwerden? Soll die Lieblingsmusikdes Verstorbenen gespielt werden?Gibt es Blumenschmuck – und wennja, welchen? Kann eine Trauer- oderLeichenhalle genutzt werden? Rundum die Beerdigung muss geklärt werden,ob Traueranzeigen aufgegeben,Trauerkarten verschickt und Gedenkbildergedruckt werden.Übrigens: Können keine direktenAngehörigen ermittelt werden, ordnetdas Sozialamt in der Regel eineOrdnungsamtsbestattung – eine kostengünstigeBestattung – an.Welche Dokumentewerden benötigt?Ein Todesfall geht für Hinterbliebenemit der Erledigung vieler Formalitäteneinher, für die einige Dokumente undUnterlagen von Bedarf sind. Wichtigist hier, dass man den Todesfall demzuständigen Standesamt meldet. Denndas Standesamt ist es auch, welcheseine oder mehrere Sterbeurkundenausstellt, die etwa für Kontovollmachtenoder die Kündigung von Versicherungenerforderlich sind. Auch für Rentenzweckeund die Sozialversicherungwird eine Sterbeurkunde gebraucht.Je nachdem, ob die verstorbene Personledig, verheiratet, geschieden oderverwitwet war, müssen verschiedeneDokumente beantragt werden.In allen Fällen benötigen die Hinterbliebenenaber den Totenschein sowieden Personalausweis beziehungsweiseReisepass und die Geburtsurkundedes Verstorbenen. Bei verheiratetenebenso wie bei verwitweten und geschiedenenVerstorbenen muss dieHeiratsurkunde vorgelegt werden –und dann entweder noch die Sterbeurkundedes vorher verstorbenenEhepartners beziehungsweise der-partnerin oder das Scheidungsurteil.Ebenso immer griffbereit solltendie Krankenkassenkarte und gegebenenfallsdie Rentennummer sowieder Nachweis über eine Betriebsrenteund das Testament sein. Wenn derVerstorbene weitere Verfügungenhinterlassen hat, werden diese natürlichauch gebraucht, um alle weiterenFormalitäten zu regeln. Dazu zählendie Bestattungsvorsorge, eine eventuelleLebensversicherung oder eineSterbegeldversicherung, um die Kostender Beerdigung zu decken.Weitere wichtige Aufgabenund digitaler NachlassWenn der Verstorbene ein Haustierhatte, muss es natürlich auch nachdem Tod von Herrchen oder Frauchenversorgt werden: füttern, Gassigehen, Katzenklo, Aquarium oderStall reinigen. Auch Pflanzen in Haus,Wohnung und/oder Garten wollenversorgt sein. Bis ein eventuellerNachsendeauftrag greift, muss auchder Briefkasten regelmäßig geleertwerden. Ebenfalls ausgeleert werdensollten der Kühlschrank und Vorratsschränkemit leicht verderblichenLebensmitteln. Damit es zu keinemSchaden im Haus kommt, solltenStrom, Wasser und Gas abgestellt sowieder Anbieter informiert werden.Auch ein eventueller Arbeitgeber derWer ein digitales Leben hat, tut gut daran, sich rechtzeitig um seinen sogenanntendigitalen Nachlass zu kümmern. Foto: dpa/Markus ScholzBestatter helfen bei der Organisation einer Beerdigung, damit die Angehörigen in Ruhe Abschied nehmen können.Foto: PantherMedia/Kzenonverstorbenen Person muss informiertwerden. Dies gilt gleichermaßen fürden Telefonanbieter. Dieser Anschlusssollte wie der Mobilfunkvertrag, Versicherungen,Vereinsbeiträge, Fernseh-und Rundfunkgebühren sowieZeitungs-Abos ebenfalls gekündigtwerden.Facebook, Instagram und Co. –kaum einer ist heute nicht in den sozialenMedien vertreten. Auch hier sollteder Account gelöscht oder in densogenannten Gedenkzustand versetztwerden. Konten im Gedenkzustandstellen für Freunde und Familienangehörigeeine Möglichkeit dar, sich gemeinsaman eine verstorbene Personzu erinnern. Sie sind mit dem Zusatz„In Erinnerung an“ vor dem Namendes Verstorbenen gekennzeichnet.Um Zugang zum Bankkonto desVerstorbenen zu erhalten, brauchendie nächsten Angehörigen in derRegel ebenfalls eine Sterbeurkundeim Original. Sobald sie nun die Vollmachthaben, müssen Daueraufträgegekündigt oder storniert sowie Rechnungenbeglichen werden. Hatte derVerstorbene ein Auto, muss auch diesesab- beziehungsweise umgemeldetwerden. Zudem sollten Lebens- undweitere Versicherungen informiertwerden. Dies hat aber alles Zeit bisnach der Beerdigung. Ebenso bis nachder Beisetzung hat das Erstellen derletzten Steuererklärung für den VerstorbenenZeit. Auch kann man sichjetzt an die Räumung der Wohnungmachen. Sollte man dabei ein Testamentfinden, muss es an das Nachlassgerichtübermittelt werden.Wichtig für Hinterbliebene: ImFalle eines Sterbefalls hat der Ehepartnermöglicherweise Anspruchauf Witwenrente. In den ersten dreiMonaten nach dem Tod des Partnerserhält der jeweils andere die entsprechendeRente in voller Höhe desRentenanspruchs des Verstorbenen.Danach wird die Rente auf 55 bis25 Prozent reduziert. Minderjährigeoder noch in Schul- oder Berufsausbildungsteckende Kinder können,wenn sie einen Elternteil oder beideverlieren, eine Halb- oder Vollwaisenrentebekommen. Weitere Informationenerteilt zum Beispiel die DeutscheRentenversicherung.Grabpflege nachder BeerdigungDaumen oder regelmäßig Zeit, sichum das Grab der verstorbenen Angehörigenzu kümmern. Damit es trotzdemansehnlich bleibt, kann ein professionellerIst die Zeit vorhanden und möchte derHinterbliebene selbst für eine schöneOptik der letzten Ruhestätte sorgen,ist dies natürlich auch möglich. In derFriedhofsordnung findet sich in derRegel ein Hinweis auf die Pflichten derdas Grab selbst pflegenden Hinterbliebenen.Ganz wichtig sei es, dass diesePflege regelmäßig vorgenommenwerde, sonst könne es Ärger mit derFriedhofsverwaltung geben, gibt derBundesverband Bestattungsbedarf zuWer einen Grabpflegeprofi beauftragt,bezahlt normalerweise einmalim Jahr einen mit dem Gärtner ausgehandeltenBetrag, der ein individuellabdeckt. So kann die Reinigung desGrabs inklusive Entsorgung von Laubund Ästen vereinbart werden, das regelmäßigeBepflanzen des Grabs mitauf den Geschmack der verstorbenenPerson und auf die Jahreszeit abgestimmtenBlumen und Stauden, dasrichtige Gießen der Bepflanzung undzum Beispiel auch die besondere Gestaltungdes Grabs an Feiertagen oderam Todestag des geliebten Familienmitglieds.Nicht jeder hat einen grünenFriedhofsgärtner helfen.bedenken.abgestimmtes LeistungspaketKRISTINAFUNK/MTM
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