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KI MACHT VIELE JOBS IN ZUKUNFT ÜBERFLÜSSIG? Mag sein, aber sicher nicht die soziale Arbeit. Menschen werden immer Menschen brauchen, die sich um sie kümmern. Der Bedarf wird eher steigen. Beste Voraussetzungen für eine Karriere in diesem sinnstiftenden Beruf. Emma geht diesen Weg in der Kinder- und Jugendhilfe – mit einem praxiserweiterten dualen Studium. MIT MENSCH EN 014 ––– whyteblue
Emma und einer ihrer Schützlinge. Er ist eines von neun Kindern, die in der heilpädagogischen Einrichtung wohnen. 03 L Langenpreising bei Landshut – das ist Landidyll at its best. Die 3000-Einwohner-Gemeinde liegt auf halbem Weg zwischen München und Landshut. Drum herum Weiher, Bäche und der Isarkanal und sonst vor allem Felder und Wiesen. Am Ortsrand aber steht ein besonderes Haus mit Hof: sechs Pferde, zwei Ponys, zwei Esel, Hühner, Katzen, Hund, eine Reithalle, und der Hahn kräht aus voller Kehle. Hier wohnt Familie Heim zusammen mit neun Kindern und Jugendlichen, die dort rund um die Uhr heilpädagogisch betreut werden. Sie stammen aus schwierigen familiären Verhältnissen, wo die Eltern aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, ihr Kind zu versorgen und zu erziehen. In Langenpreising in der Familiengruppe Karola Heim haben sie ihr neues Zuhause gefunden. Und eine, die sich hier um die Kids kümmert, ist Emma. Die Familiengruppe Karola Heim versprüht den Charme eines Bauernhofs. Emma Schraufstetter studiert an der Hochschule Landshut im zweiten Semester Soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe als praxiserweiterter Studiengang – also dual. Für sie bedeutet das: Gemeinsam mit den Regelstudierenden des gleichen Studiengangs besucht sie zwar die üblichen Vorlesungen, hat aber mehr Freiheiten bei deren Timing. An jeweils zwei Tagen pro Woche und zu einer Nachtschicht absolviert sie aber zusätzlich ihren Praxispart des Studiums bei den Kindern in der Einrichtung. Ein zweites Zuhause für Kids Warum gerade hier? „Ich möchte im stationären Bereich arbeiten, also in einer Einrichtung, wo die Kinder und Jugendlichen fest wohnen. Dieses 24/7-Ding ist einfach meins“, sagt Emma. „Im ambulanten Setting hat man leider oft das Gefühl, die Kinder oder ihre Familie bräuchten noch mehr Unterstützung. Die kann man ihnen dort aber nicht geben.“ Dass die Kinder in Langenpreising leben müssen und nicht mehr bei ihren Familien sind, ist zwar für niemanden schön, für die Kinder am allerwenigsten. Aber wenn sie einmal hier sind – aus welchen Gründen auch immer – hat jemand wie Emma die Chance, ein wichtiger Mensch im Leben eines solchen Kindes zu sein; jemand, der ihm hilft, sein Leben in bessere Bahnen zu lenken. „Jedes Kind bringt ein anderes Päckchen mit, wenn es bei uns einzieht: Verhaltensauffälligkeiten, Bindungsstörungen, Traumata. Und viele haben noch nichts Stabiles im Leben gehabt. Das können wir ihnen hier geben, und ich kann hier wirklich etwas bewegen“, sagt Emma. Kuscheln mit Peter Pan und Heidi. Auch wenn es so aussieht, das Leben hier ist kein Ponyhof.
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